Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein und das Liechtensteinische LandesMuseum laden zum Vortrag von Sophia Bosshard – «Ein ‚Geben und Nehmen‘? Flüchtlinge im Dienst des St. Galler Nachrichtenbüros ‚Speer‘» ein.
Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Schweizer Nachrichtendienst die Aufgabe, Armee und Regierung im Falle einer militärischen Bedrohung frühzeitig zu warnen. Für die dafür notwendige Informationsgewinnung im Ausland setzte man auf ein Netzwerk von Agenten – informelle Mitarbeiter des Nachrichtendienstes, die unter teils erheblichen Gefahren Informationen sammelten und an die Nachrichtendienstoffiziere in der Schweiz weiterleiteten. Im Zentrum des Referats steht das Nachrichtenbüro „Speer“ in St. Gallen – ein Außenposten des Schweizer Nachrichtendienstes, der während der Kriegsjahre rund 100 Agenten anwarb. Der Weg über das neutrale Fürstentum erleichterte diesen Agenten die Ausreise von der Schweiz ins kriegsführende Deutsche Reich und zurück.
Im Referat werden ausgewählte Einzelschicksale dieser Agenten vorgestellt. Im Zentrum des Vortrags stehen dabei die Fragen, unter welchen Umständen Personen im Ausland für nachrichtendienstliche Tätigkeiten rekrutiert wurden, welche Arten von Informationen sie beschafften und welche Lebenswege sie nach Kriegsende einschlugen. Darüber hinaus werden im Referat die schwierige Quellenlage bei der Erforschung der Geheimdienstgeschichte besprochen sowie auf die weiterhin bestehenden Forschungslücken in diesem Kapitel Schweizer Geschichte verwiesen, über das auch achtzig Jahre nach Kriegsende noch immer wenig bekannt ist.
Der Vortrag findet im ehemaligen Postgebäude, gegenüber dem LandesMuseum, statt.
Freier Eintritt
Flüchtlingsandrang an der Grenze in Schaanwald, 3. Mai 1945.
Liechtensteinisches Landesarchiv, B 413/003/047, Foto: Baron Eduard von Falz-Fein
Fürst Franz Josef II. von Liechtenstein im Gespräch mit Regierungschef Josef Hoop, 1938.
Liechtensteinisches Landesarchiv, B 222/004/001
Pfadfinderinnen und Pfadfinder bilden 1939 am Rheindamm «LIECHTENSTEIN»
Die Pfadfinder bilden das Wort «Liechtenstein», 1938 (Landessporttag). Liechtensteinisches Landesarchiv, Vaduz, B 831/004/001
Regelmässig überfliegen alliierte Bomber das Land. Am 22. Februar 1945 muss ein amerikanisches Jagdflugzeug im Rhein bei Schaan notlanden.
Liechtensteinisches Landesarchiv, B 26/001/001, Foto: Erich Goop, Vaduz
Alle 17-jährigen Männer werden 1942 zum Landdienst verpflichtet.
Liechtensteinisches Landesarchiv, B 612/010/001
Streng kontrollierte Versorgung: Lebensmittel können im Krieg nur gegen Abgabe solcher Rationierungsmarken gekauft werden.
Liechtensteinisches LandesMuseum
26.11.2025 – 26.11.2025
18 Uhr
Liechtensteinisches LandesMuseum