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Flüchtlingsandrang an der Grenze in Schaanwald, 3. Mai 1945.
Vortrag HVFL

Sophia Bosshard – «Ein ‚Geben und Nehmen‘? Flüchtlinge im Dienst des St. Galler Nachrichtenbüros ‚Speer‘»

Der Historische Verein für das Fürstentum Liechtenstein und das Liechtensteinische LandesMuseum laden zum Vortrag von Sophia Bosshard – «Ein ‚Geben und Nehmen‘? Flüchtlinge im Dienst des St. Galler Nachrichtenbüros ‚Speer‘» ein.

Während des Zweiten Weltkriegs hatte der Schweizer Nachrichtendienst die Aufgabe, Armee und Regierung im Falle einer militärischen Bedrohung frühzeitig zu warnen. Für die dafür notwendige Informationsgewinnung im Ausland setzte man auf ein Netzwerk von Agenten – informelle Mitarbeiter des Nachrichtendienstes, die unter teils erheblichen Gefahren Informationen sammelten und an die Nachrichtendienstoffiziere in der Schweiz weiterleiteten. Im Zentrum des Referats steht das Nachrichtenbüro „Speer“ in St. Gallen – ein Außenposten des Schweizer Nachrichtendienstes, der während der Kriegsjahre rund 100 Agenten anwarb. Der Weg über das neutrale Fürstentum erleichterte diesen Agenten die Ausreise von der Schweiz ins kriegsführende Deutsche Reich und zurück.

Im Referat werden ausgewählte Einzelschicksale dieser Agenten vorgestellt. Im Zentrum des Vortrags stehen dabei die Fragen, unter welchen Umständen Personen im Ausland für nachrichtendienstliche Tätigkeiten rekrutiert wurden, welche Arten von Informationen sie beschafften und welche Lebenswege sie nach Kriegsende einschlugen. Darüber hinaus werden im Referat die schwierige Quellenlage bei der Erforschung der Geheimdienstgeschichte besprochen sowie auf die weiterhin bestehenden Forschungslücken in diesem Kapitel Schweizer Geschichte verwiesen, über das auch achtzig Jahre nach Kriegsende noch immer wenig bekannt ist.


Der Vortrag findet im ehemaligen Postgebäude, gegenüber dem LandesMuseum, statt.

Freier Eintritt

26.11.2025 – 26.11.2025
18 Uhr
Liechtensteinisches LandesMuseum