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Josef lieber Josef Hintergrundbild
Sonderausstellung

Josef, lieber Josef mein – Weihnachten im Landesmuseum

Einladungskarte Ausstellungseröffnung.

Die diesjährige Weihnachtsausstellung würdigt an Hand von Objekten aus der eigenen Sammlung sowie Leihgaben aus Liechtenstein den Heiligen Josef von Nazareth. Die Ausstellung beleuchtet die breite Bedeutung des Heiligen Josef, die er über die Jahrhunderte nicht nur in der Kirche, sondern vor allem auch im Brauchtum und in der Volksfrömmigkeit erhalten hat. Die Vielfältigkeit, die der Figur Josef als Vater und Zimmermann dabei zukommt, wird an Hand von Kloster- und Wachsarbeiten, Bildern und Skulpturen deutlich.


Über den Heiligen Josef ist in den Evangelien des Neuen Testaments nicht sehr viel zu erfahren – er wird lediglich 15 Mal erwähnt. Seine Anwesenheit in der Weihnachtsgeschichte rund um die Geburt Jesu ist bei Lukas beschrieben. Dort kommt ihm allerdings eher eine bescheidene Rolle im Hintergrund zu. Etwas mehr zur Person Josef findet sich in den Kindheitsgeschichten von Jesus bei Matthäus und Lukas: Josef ist Beschützer der Familie und sorgt, zusammen mit Maria, für die Erziehung von Jesus. Weitaus informativer als die Evangelien des Neuen Testaments sind Schriften, die keinen Eingang in die Bibel gefunden haben, die Apokryphen. Dabei wird auch teilweise sehr detailliert von Josef, dem Ziehvater von Jesus berichtet.


Die Verehrung des Heiligen Josef beginnt in der Westkirche im Laufe des Mittelalters und findet am 19. März 1479 mit der Einführung des Joseftages durch Papst Sixtus IV. einen ersten Höhepunkt. Im 17. Jahrhundert wird der Joseftag zum Hochfest für die ganze katholische Kirche, 1870 wird Josef zum Schutzpatron der Kirche erhoben. Wenige Jahrzehnte später erklärt Papst Leo XIII. den Heiligen Josef zum Patron der Arbeiterschaft. Seit dem 1. Mai 1955 wird das liturgische Fest «Josef, der Arbeiter» gefeiert, das Josef mit dem Tag der Arbeit am 1. Mai in Verbindung bringen soll. Seit den 1950er Jahren wird in Liechtenstein am 19. März Vatertag gefeiert, analog der aus den USA stammenden Idee des Muttertags im Mai.


In der Barockzeit erfuhr die Verehrung des Heiligen Josefs eine grosse Verstärkung. Dies zeigt sich unter anderem am Taufnamen Joseph. Joseph oder Josef, Josepha oder Josephine blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts sehr verbreitet. In dieser Zeit wurden auch in Liechtenstein kirchliche Bauten unter den Schutz des Heiligen Josef gestellt: Die Pfarrkirche von Triesenberg, damals noch Pfarrkirche «Fürst Josef Wenzel», wird 1769 dem Heiligen Josef geweiht, die Kapelle «St. Josef» in Planken 1767/1768 errichtet. Als drittes Josefpatrozinium in Liechtenstein folgt 1930 die Kapelle St. Josef, das «Josefskirchlein», im Ortsteil Ebenholz in Vaduz.


       
 Heilige Familie, Andachtsbildchen          Flucht nach Ägypten, Glassturz

      
 Heiliger Josef mit Kind, Klosterarbeit  Josef mit Lilie, Gipsstatuette

Heilige Familie, Öldruck, sogenanntes Schlafzimmerbild




26.11.2017 – 7.1.2018
Liechtensteinisches LandesMuseum