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Christliche Kunst aus Bulgarien Hintergrundbild
Sonderausstellung

Christliche Kunst aus Bulgarien

Die Ausstellung zeigt christliche Kunst vom 4. bis zum 19. Jahrhundert aus Bulgarien. Eine grosse Spannweite von Exponaten wird in der Ausstellung präsentiert, u.a. Reliquienkästchen aus Silber und Marmor, Kreuze aus Gold, Silber und Bronze,

Gefässe aus Gold und Silber, Medaillons aus Ton und emailliertem Gold, historisch bedeutende Siegel, mittelalterliche Wandmalereien, wertvolle Buchdeckel von Evangeliarien und natürlich sehr schöne und interessante Ikonen. Sie unterstreichen die Bedeutung christlicher Kunst in Bulgarien und zeugen von der bewegten Geschichte des Landes. Die vielfältige Ikonografie deutet den Reichtum des orthodoxen Bildrepertoires an. Die herausragenden und oft einzigartigen Exponate stammen aus dem Nationalen Archäologischen Institut mit Museum in Sofia.

   
Reliquiar, Silber, 2. Hälfte des 4. Jh., gefunden in Yabalkovo, Bez. Haskovo. Sofia, Nationales Archäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 2519.
Der Deckel des Reliquiars zeigt links von einem lateinischen Kreuz die Büste des Kaisers Konstantin I. des Grossen und rechts seiner Mutter Helena, die das Kreuz Christi im Jahre 326 in Jerusalem entdeckte. Beide wurden heilig gesprochen. Über ihnen steht in Griechisch Eintracht (Homonoia). Auf den Seiten sehen wir die Übertragung der Gesetze an die Apostel. Jesus thront umgeben von Vögeln und seinen zwei wichtigsten Aposteln, Petrus mit langem Kreuz links und Paulus mit Gegenstand rechts. Weitere Apostel nähern sich ihnen (insgesamt sind zehn Apostel dargestellt, zwei fehlen wohl, weil abgeschnitten). Die Dargestellten sind auf Griechisch benannt, von links nach rechts: Jesus, Petrus, Andreas, Philippus, Judas, Bartholomäus, Jakob, Matthias, Johannes und Paulus.
 
 Reliquiar, Silber, 2. Hälfte des 4. Jh., gefunden in Yabalkovo, Bez. Haskovo. Sofia, Nationales Archäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 2519.
Der Deckel des Reliquiars zeigt links von einem lateinischen Kreuz die Büste des Kaisers Konstantin I. des Grossen und rechts seiner Mutter Helena, die das Kreuz Christi im Jahre 326 in Jerusalem entdeckte. Beide wurden heilig gesprochen. Über ihnen steht in Griechisch Eintracht (Homonoia). Auf den Seiten sehen wir die Übertragung der Gesetze an die Apostel. Jesus thront umgeben von Vögeln und seinen zwei wichtigsten Aposteln, Petrus mit langem Kreuz links und Paulus mit Gegenstand rechts. Weitere Apostel nähern sich ihnen (insgesamt sind zehn Apostel dargestellt, zwei fehlen wohl, weil abgeschnitten). Die Dargestellten sind auf Griechisch benannt, von links nach rechts: Jesus, Petrus, Andreas, Philippus, Judas, Bartholomäus, Jakob, Matthias, Johannes und Paulus.
   
   
Patene, Gold, 1. Hälfte des 9. Jh., gefunden in Veliki Preslav. Sofia, Nationales Archäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 3770.
Im Medaillon steht ein Kreuz auf einer stilisierten Palme. Am Rand steht ein Zitat aus dem Neuen Testament (Matthäus 26, 26): “Nehmt, esst, das ist mein Leib, für euren Nutzen, zur Versöhnung.” 
 Wandmalerei eines unbekannten heiligen Bischofs, Gips, 13. Jh., aus Melnik, Kirche des “Hl. Nikolaus”. Sofia, Nationales Ar-chäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 5904.
Darstellung eines Bischofs mit Nimbus im liturgischen Gewand, mit rechter segnender Hand und mit reich geschmücktem Evangelium in der Linken.
   
   
Ikone der Gottesmutter als Lebensbrunnen (Zoodochos Pigi), Tempera auf Holz, 16.-17. Jh., aus Nesebar, Kirche des “Hl. Stephan”. Sofia, Nationales Archäologisches Institut mit Muse-um, Inv. Nr. 3603.
Die Gottesmutter thront in einem Springbrunnen mit dem seg-nenden Jesusknaben im Schoss. In den oberen Ecken befinden sich die Halbfiguren der Erzengel Michael und Gabriel. Zu beiden Seiten des Springbrunnens befinden sich Gläubige, wobei sich in der rechten Gruppe links eine ihre Augen mit dem Wasser benetzt. Die Heilquelle befand sich in Konstantinopel und wurde von dem späteren Kaiser Leo I. (457-474), bevor er Herrscher wurde, entdeckt. Als er Kaiser wurde, baute er über der Quelle eine Kirche zu Ehren der Gottesmutter. Der Freitag nach Ostern war der Gottesmutter als Lebensbrunnen (Zoodochos Pigi) geweiht. Da die griechische Inschrift einen Schreibfehler besitzt, hat wohl ein bulgarischer Künstler diese Ikone im Stil von Patmos imitiert. 
 Ikone des Hl. Johannes des Täufers, Tempera auf Holz, 1639, aus Nesebar. Sofia, Nationales Archäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 3599.
Der geflügelte Hl. Johannes der Täufer schreitet nach rechts, mit der rechten Hand segnend und mit der Linken seinen abge-schlagenen Kopf in einer goldenen Schüssel haltend und eine Schriftrolle Matthäus 3, 2 zitierend tragend. Links unten er-scheint ein Baum mit Axt, der an Matthäus 3, 10 erinnert: “Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.” Die Ikone ist im Stil des 12. Jahrhunderts gehalten
   
Ikone der Auferweckung des Hl. Lazarus. Tempera auf Holz, 16.-17. Jh., aus Arbanasi, Kirche der “Geburt Jesu Christi”. So-fia, Nationales Archäologisches Institut mit Museum, Inv. Nr. 3174.
Links steht segnend Jesus mit vier Jüngern, um Lazarus vom Tod aufzuerwecken. Vor ihm knien zwei Schwestern des Laza-rus. Rechts ist der Sarg des verstorbenen Lazarus aufgerichtet. Ein Mann hält den Deckel und ein zweiter die Grabtücher. Oben stehen fünf Männer vor der Stadtmauer.

 
  
6.4.2017 – 27.8.2017
Liechtensteinisches LandesMuseum